Die Bahnzukunft im Raum Basel

Das Projekt Bahnknoten Basel

Das Bahnnetz in der Region Basel stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die beiden grossen Bahnhöfe Basel SBB und Badischer Bahnhof werden grösstenteils als wenig effiziente Sackbahnhöfe betrieben und das innerstädtische Nahverkehrssystem und der Centralbahnplatz sind überlastet. Diese veraltete Bahninfrastruktur im Basler Bahnknoten braucht eine Erneuerung, denn die Mobilitätsbedürfnisse haben sich verändert: Die Region ist über die Grenzen hinaus zu einer wirtschaftlich und bevölkerungsmässig starken Region zusammengewachsen, bestehend aus der Kernstadt Basel sowie 8 Talschaften, wovon 7 mit einer Eisenbahn erschlossen sind. Was fehlt, ist ein S-Bahnsystem, das diesen Namen verdient.

S-Bahn Angebotskonzept heute

Heute

S-Bahn Angebotskonzept zukunft

Zukünftig

Die fehlende Verbindung

Das heutige S-Bahn-System ist zu unattraktiv: keine Durchmesserlinien, ungenügende Takte und Reisezeiten. Die Bahnhöfe Basel SBB und Badischer Bahnhof werden heute meist als Sackbahnhöfe genutzt. Dadurch resultieren viele Umsteigevorgänge, die Züge verlieren Zeit und behindern sich bei den Ein- und Ausfahrten gegenseitig. Die Infrastruktur bewegt sich schon heute an der Belastungsgrenze und ist dem wachsenden Anstieg des Bahnverkehrs nicht gewachsen. Das Herzstück mit angepassten Bahnhöfen löst diese Probleme und schafft neue Kapazitäten.

Geplantes S-Bahn-Angebot mit Herzstück

Mit der neuen Verbindung Herzstück zwischen den Bahnhöfen Basel SBB, Basel Badischer Bahnhof und St. Johann fahren die S-Bahnen durchgängig, sprich als Durchmesserlinien, ohne Richtungswechsel durch Basel. Die Verknüpfung der verschiedenen Zulaufstrecken bedeutet mit den vielen neuen Direktverbindungen einen Quantensprung im Angebot der S-Bahn und trägt der prognostizierten Verkehrszunahme Rechnung. Im Zentrum des Herzstücks liegt «Basel Mitte» – ein unterirdischer Bahnhof mit über 50’000 Reisenden pro Tag. Universität und Universitätsspital werden hier optimal ans S-Bahnnetz angeschlossen. Die planerisch noch nicht gesicherte Haltestelle Klybeck könnte wesentliche Entwicklunsgebiete im Norden der Stadt erschliessen. Das Nahverkehrssystem in der Innenstadt sowie der überlastete Centralbahnplatz werden entlastet.

Organisation und Partner

Die Organisation Bahnknoten Basel wurde 2015 auf Empfehlung des Bundesamts für Verkehr (BAV) unter Leitung des Kantons Basel-Stadt aufgebaut. Seit dem 1.1.2020 steht der Bahnknoten Basel unter der Leitung des Bundesamtes für Verkehr (BAV). Neben BAV und den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft sind auch die SBB, das BEV mit der DB sowie die Rheinhäfen involviert.

Davon profitieren die Region und die Schweiz

  • S-Bahn-System mit umsteigefreien Verbindungen
    Dank Durchmesserlinien, die durchs Herzstück fahren, entstehen für Geschäfts- und Freizeitreisende attraktive, umsteigefreie Verbindungen zwischen Arbeits- und Wohngebieten und quer durch die Region.
  • Kürzere Fahrzeiten
    Die Fahrzeiten im Regionalverkehr werden kürzer, da die Züge im Bahnhof Basel SBB oder im Badischen Bahnhof nicht mehr die Richtung wechseln müssen.
  • Leistungsfähiger Bahnknoten
    Mit dem Herzstück Basel wird der Bahnknoten leistungsfähiger. Das liegt auch im gesamtschweizerischen Interesse.
  • Entlastung der Innenstadt
    Mit dem Herzstück in Tieflage wird das Nahverkehrssystem in der Innenstadt sowie am Centralbahnplatz entlastet.
  • Konzentriertes Wachstum
    Der Ausbau des ÖV-Netzes unterstützt eine raumsparende Siedlungsentwicklung entlang der durch die Schiene gut erschlossenen Talschaften. Das Herzstück ermöglicht neue Haltestellen im Stadtraum Basel und fördert so die raumplanerisch geforderte Siedlungsentwicklung nach innen und die Nutzungsverdichtung in vom ÖV gut erschlossenen Räumen.
  • Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit
    Der Ausbau ermöglicht energieeffiziente und umweltschonende Lösungen für die zunehmende Mobilität.
  • Wirtschaftliche Entwicklung
    Ein gut ausgebautes, grenzüberschreitendes Verkehrsnetz unterstützt die wirtschaftliche Entwicklung in der Region.

Bereits finanzierte Vorhaben in der Nordwest­schweiz

Infrastruktur­ausbauten mit Ausbauschritt 2025

  • Basel SBB: Leistungssteigerung 1. Etappe
  • Basel SBB: Überbrückungsmassnahmen Publikumsanlagen
  • Basel Ost-Muttenz: Entflechtung
  • Pratteln: Signalisierung
  • Pratteln: Entflechtung
  • Liestal: Wendegleis (zusammen mit dem ZEB-Projekt «Vierspurausbau Liestal»)
  • Basel Rangierbahnhof: Betriebswechselpunkt
  • Basel SBB Güterbahnhof: Abstellanlagen Süd

Infrastruktur­ausbauten mit Ausbauschritt 2035

  • Grellingen-Duggingen: Doppelspur
  • Aesch: Wendegleis
  • Dornach-Apfelsee: neue Haltestelle
  • Basel: Publikumsanlage
  • Waldenburg-Liestal (BLT)

Angebot im Personen- und Güterverkehr

Übersicht des Angebots im Personen- und Güterverkehr in den verschiedenen Ausbauschritten.